Stoppt die Bombardierung der Zivilbevölkerung...

... denn sie ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit!

Was sind Explosivwaffen?

Explosivwaffen werden in aktuellen Kriegen oft hemmungslos in Wohngebieten eingesetzt. Ihr meist großer Wirkungsbereich entfaltet seine brutale Kraft vor allem in bevölkerten Gebieten:

  • Der Explosions- und Splittereffekt kann Schaden im Umkreis von mehreren hundert Metern anrichten.
  • Kaum eine Waffe trifft vollkommen präzise. Waffen mit mehreren Munitionen verwüsten besonders große Bereiche.
  • Menschen werden direkt getroffen oder indirekt durch einstürzende Gebäudeteile verletzt.
  • Beispiele für Explosivwaffen sind Mörsergranaten, Raketen, Artilleriegranaten, Fliegerbomben oder Streubomben.

Welche Folgen hat der Einsatz von Explosivwaffen?

Explosivwaffen töten und verstümmeln Menschen. Krankenhäuser, Energie- und Wasserversorgung, Straßen oder Schulen werden zerstört. Diese Folgen von Explosivwaffeneinsätzen treiben viele Menschen in die Flucht. Einzelne Waffen oder Teile ihrer Munition explodieren nicht. Sie gefährden als Blindgänger Wiederaufbau und Rückkehr – ähnlich wie Landminen und improvisierte Sprengsätze.

Der Einsatz von Explosivwaffen in bevölkerten Gebieten (EWIPA) trifft vor allem die Zivilbevölkerung. Deshalb ist er in vielen Fällen bereits durch das Völkerrecht verboten.

Eine politische Erklärung zum besseren Schutz der Zivilbevölkerung vor dem Einsatz von EWIPA

Um vor diesem Hintergrund dem Völkerrecht wieder mehr Gewicht zu verleihen, verhandelten Staaten, internationale und zivilgesellschaftliche Organisationen knapp drei Jahre in einem diplomatischen Prozess über den Text einer politischen Erklärung. Das Ziel: die Zivilbevölkerung künftig besser vor dem Einsatz von EWIPA zu schützen.

Bei dem Text ist es gelungen, den Fokus auf die humanitären Auswirkungen des Einsatzes von Explosivwaffen zu richten. Außerdem enthält die Erklärung klare Verpflichtungen für die Staaten zur Opferhilfe, zur Räumung von Kampfmittelrückständen und zur Risikoaufklärung. Die Staaten sollen auch Maßnahmen ergreifen, um ihre Militärpraktiken und Einsatzregeln anzupassen. Dadurch sollen zivile Opfer zukünftig vermieden werden.

Bei einer offiziellen Unterzeichnungskonferenz in Dublin am 18. November 2022 wurde der Text dieses historischen Abkommens offiziell angenommen. 83 Staaten haben bereits unterzeichnet! (Stand: 08.12.2022).

Unsere Ziele

Die politische Erklärung ist aber erst der Start- und noch lange kein Endpunkt:

  • Das Völkerrecht muss wieder mehr Gewicht bekommen und durch konkrete aktuelle Regelungen ergänzt werden.
  • Möglichst viele weitere Staaten sollen die politische Erklärung zum besseren Schutz der Zivilbevölkerung vor dem Einsatz von EWIPA unterzeichnen.
  • Die Staaten sollen ihre militärischen Praktiken und politischen Richtlinien entsprechend anpassen.
  • Die Betroffenen müssen unterstützt werden, denn sie sind es, die leiden.

Erschüttert?

Auf ewipa.de erfahren Sie noch mehr über Explosivwaffen und das Engagement von HI und vielen anderen gegen deren menschenverachtenden Einsatz.

Osama unterhält sich mit einem weiteren Flüchtling.
Libanon 2013

Osama aus Syrien wurde 2013 bei einem Angriff schwer verwundet. Er ist einer von 37.809 Menschen, die weltweit im Jahr 2013 Opfer von Angriffen mit Explosivwaffen wurden. 82 Prozent stammten aus der Zivilbevölkerung.

Shaheed sitzt in einem Zelt.
Irak 2017

Shahed wurde 2017 im Irak verletzt, ihre Mutter wurde getötet. Allein im Irak wurden im Jahr 2017 6.571 unbeteiligte Menschen Opfer von Explosivwaffen. Weltweit gab es 42.972 Opfer, davon 74 Prozent aus der Zivilbevölkerung.

Phongsavath hockt lächelnd auf dem Boden.
Laos 2008

Phongsavath Manithong ist eines der unzähligen Opfer von Blindgängern in Laos. 260 Millionen Submunitionen aus Streubomben warfen die USA während des Vietnam-Krieges ab. Schätzungen gehen von bis zu 80 Millionen Blindgängern aus, die hier noch immer liegen könnten.

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